Siehe auch “Homepage von Uwe Kühner”.
KRITIKEN:
Wer bisher der Meinung war, dass zum Musikmachen zwingend "echte" Instrumente nötig sind, der wurde beim gestrigen Percussion-Workshop in der Karl-Mauch-Schule schnell eines besseren belehrt. Uwe Kühner und Bernd Settelmeyer vom Duo "Max & More it"s percussion" reichte schon ein alter Ölfassdeckel und ein Fußball, um den Viertklässlern der Stettener Schule ihre rhythmischen Melodien und selbst komponierten Lieder vorzuführen.
Aber dabei beließen es die Stuttgarter Schlagzeugkünstler nicht: Sobald alle Kinder mit Topfdeckeln und Kochlöffeln versorgt waren, gab Uwe Kühner das Kommando: "Seid alle mal mucksmäuschenstill - und jetzt los." Fast zeitgleich folgten die Viertklässler dem Startsignal des Musikers: Der Klang zahlreicher Kochlöffel, die gegen die Stuhllehnen geschlagen wurden, sowie das Geräusch von etlichen Kinderhänden, wie sie auf die Oberschenkel klatschten, erfüllte daraufhin die Aula der Karl-Mauch-Schule. Im Wechsel dazu funktionierten die Topfdeckel plötzlich als Klangschalen und die Füße der Schüler gaben stampfend den Rhythmus vor. "Es war schwierig, zwei verschiedene Sachen gleichzeitig zu machen", sagte die zehnjährige Isabel Mangold nach getaner Arbeit. Genau darauf sei die Komposition auch angelegt, sagte Bernd Settelmeyer. Das Ziel ist es, den Kindern mithilfe von Spaß und Bewegung auch schwierige Elemente näher zu bringen. Die ebenfalls zehnjährige Celina Klink hatte weniger Probleme. "Ich habe es gut hinbekommen. Es ist toll, mit was man alles Musik machen kann."
Die Workshops, die auch noch mit den Drittklässlern und den Hauptschülern stattfanden, sowie das abschließende Konzert am Abend werden vom Jazzverband Baden-Württemberg mit Unterstützung der Landesstiftung Baden-Württemberg, dem Modellprojekt "Jazz für Kinder", dem Jazzclub "Armer Konrad" sowie dem Verein für Kunst und Kultur in Kernen (Kukuk) veranstaltet und mitfinanziert. Schulleiter Karl Bühr freut sich: "Das ist eine tolle Aktion, mit der der Rhythmus und damit die musikalische Erziehung unserer Schüler gefördert werden kann". Und auch die Künstler selbst waren begeistert von den musikalischen Kindern, die in bester Mitmachlaune waren. "Wir machen solche Projekte jetzt seit zwei Jahren und versuchen, immer individuell auf die Schüler einzugehen", sagte Uwe Kühner, dem es wichtig ist, mit den Projekten die Neugierde der Kinder zu wecken. Dass das funktioniert, davon ist Hermann Höchstädter überzeugt: "Es war zu spüren, dass es für die Kinder ein tolles Erlebnis war, die Profis live zu erleben", sagte der Musiklehrer. (Stuttgarter Zeitung (Fellbach, hier im original), 23.06.2009, Simone Käser)
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